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Wer regiert in der Stadt Dingolfing?

von Bernhard Nadler
Vor sechs Jahren wurde Josef Pellkofer mit 95,3 Prozent der Stimmen als Bürgermeister von Dingolfing bestätigt. Keine Partei hatte einen Gegenkandidaten gestellt. Als es um die Wahl 2020 ging, dachte jeder, der 59-Jährige macht noch eine Periode. Nur wenige waren eingeweiht, als er dann die Meldung platzen ließ: Er tritt nicht mehr an. Damit erwischte er die politische Landschaft auf dem kalten Fuß, keiner war vorbereitet – bis auf die eigene UWG-Fraktion. Schon recht bald zauberte sie Armin Grassinger aus dem Hut. Der 42-Jährige soll die Arbeit von Pellkofer fortführen, ist die Hoffnung der neuen Vorsitzenden Maria Huber. Grassinger ist stellvertretender Sachgebietsleiter im Landratsamt in Dingolfing und hat sich für nachhaltige Bauten engagiert. Mit seinem Vorschlag, die Landesgartenschau nach Dingolfing zu holen, sorgt er für Aufsehen. Auch die CSU reagierte recht schnell und sorgte für die nächsten Überraschungen im Wahlkampf. Die eine Überraschung war, dass die Partei geschlossen auftrat, und die zweite war, dass sie sich auf den Ortsvorsitzenden Valentin Walk als Bürgermeisterkandidaten einigte. Der 23-Jährige ist Finanzbeamter in München und hat sich in seiner Partei, gerade in der JU, schon einen Namen gemacht. "Neue Zeiten" ist sein Wahlslogan und er setzt auf seine bayerische, heimatverbundene Art. In seinen Reden konnte er seine Anhänger mitreißen. Auf ihre Erfahrung als Stadt- und Kreisrätin setzt Christine Trapp als Kandidatin der SPD. Sie sorgte in ihrer Partei für Aufbruchstimmung und konnte ebenfalls alle Mitglieder hinter sich vereinen. Ein kostenloser Dingo-Bus für alle ist einer ihrer Punkte im Wahlprogramm, wobei sie sich auch für die anderen Themen der Stadtpolitik bereit zeigt. Am liebsten würde sie sofort loslegen. Seit der Nominierung scheint die Fraktion im Stadtrat noch aktiver zu sein als vorher. Komplett mit anderen Argumenten gründete Jürgen Ohr die neue Liste "Bürger für Bürger". Er ist bisher politisch völlig unerfahren, vertraut aber auf sein Wissen in der Wirtschaft und als Vorsitzender des EV Dingolfing. Entsprechend liegt ihm auch die Förderung der Vereine am Herzen. Als fünfter Kandidat geht Michael Limmer für die FDP ins Rennen. Er möchte seine Auslandserfahrung in den USA mit einfließen lassen. Als Produzent von Müsliriegeln ohne Verpackung traut er sich auch zu, für ein grünes Dingolfing zu sorgen. Neben den fünf Listen, die einen Bürgermeisterkandidaten stellen, treten noch die AfD und die Bürgerliste an. Die Stadt Dingolfing wächst und damit auch die Zahl der Wahlberechtigten. Beim entscheidenden Stichtag lag die Bevölkerungszahl knapp unter der 20000er-Grenze, so dass weiterhin 24 Mitglieder des Stadtrates gewählt werden und nicht auf 30 aufgestockt wird. Gerade im Wahlkampf haben alle fünf Kandidaten versucht, ihre Positionen klarzumachen. Die Bevölkerung war an den Veranstaltungen sehr interessiert, so dass auch alle dem Ausgang der Wahlen entgegenfiebern.

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