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Leo Meier wird der neue Bürgermeister der Marktgemeinde

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Der Wahlsieger Leo Meier freut sich mit seiner Frau Christa über den klaren Erfolg bei der Stichwahl ums Bürgermeisteramt. −Foto: M. Wagner/muw-werben.de

von Christoph Seidl
Die letzte Entscheidung der Kommunalwahl 2020 im südlichen Landkreis ist gefallen: Leo Meier heißt der neue Bürgermeister der Marktgemeinde Röhrnbach. Der 58-jährige Kandidat der Jungen Bürgerliste (JBL) setzte sich mit 405 Stimmen Vorsprung bei der Stichwahl deutlich am Sonntag gegen CSU-Mann Christian Aumüller (45) durch. Beim ersten Urnengang vor zwei Wochen hatte der Abstand zwischen den beiden Bewerbern lediglich 46 Stimmen betragen. "Es freut mich unbändig, ich bin dankbar und stolz und möchte Röhrnbach mit viel Herz und riesigem Engagement in die Zukunft führen", sagte der Wahlsieger in einer ersten Reaktion. Getrübt sei seine Freude durch die Corona-Krise, die die Gesellschaft stark belaste. "Bleibt daheim", sagte das künftige Marktoberhaupt – und versprach, alle Unterstützer seines Teams nach dem Ende der Virus-Bedrohung zu einer Wahparty ins Haidl-Atrium einzuladen. "Vorab danke ich allen meinen Helfern, dem JBL-Team, meiner Familie – es war eine Superzeit." Obgleich der Neblinger erst am 1. Mai sein Amt antritt, versprach er, schon jetzt allen Bewohnern der Gemeinde mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, die unter der Corona-Krise leiden. "Wenn ein Bürger in Röhrnbach Hilfe braucht, dann kann er sich ab sofort bei mir rühren." Seine erste Maßnahme im Amt werde zudem das Einrichten einer Bürgersprechstunde sein, die freitags unbürokratisch vonstatten gehen soll. Aumüller: "Den Wählerwillen muss man respektieren und das tue ich auch." Den klaren Erfolg führt Meier darauf zurück, dass "sehr viele Wähler, die vorher Thomas Reihofer gewählt haben, sich jetzt für mich entschieden haben". Reihofer war der dritte Röhrnbacher Bürgermeister-Kandidat, der im ersten Wahlgang als Unabhängiger 605 Stimmen erhalten hatte. Der unterlegene Christian Aumüller bot dem kommenden Bürgermeister in einer ersten Stellungnahme sogleich "eine gute Zusammenarbeit im Marktgemeinderat an". "Ich gratuliere meinem Mitbewerber zur gewonnenen Wahl". Das Wahlergebnis und die Ursache der doch klaren Niederlage wollte der 45-Jährige gestern am Abend nicht "groß kommentieren". "Den Wählerwillen muss man respektieren und das tue ich auch." Dass die Stichwahl nicht zu seinen Gunsten ausging, schmerzt Aumüller durchaus: "Wenn man fast ein Jahr lang für eine Sache kämpft und am Ende eines langen Weges das Ziel nicht erreicht hat, dann ist das schon eine Enttäuschung, die man heute wahrnimmt, die aber ein paar Tagen nachhallen wird, bis man es verarbeitet hat." Enttäuscht sei aber nicht nur er, sondern auch seine Unterstützer wie CSU und JL – allen Wegbegleitern dankte Aumüller für ihr Engagement. Die Beteiligung an der Stichwahl lag bei bemerkenswerten 78,22 Prozent und damit um fast acht Prozent höher als noch am 15. März. Von den 3622 Stimmberechtigten machten 2833 ihr Kreuzerl bei der auch in Röhrnbach historischen Wahl (14 Stimmen waren ungültig). Denn aufgrund der Corona-Krise war das Votum nur per Brief möglich. Und auch die Sicherheitsvorkehrungen beim Auszählen im Rathaus waren außergewöhnlich: "Wir haben Mundschutz, Handschuhe und Desinfektionsmittel ausgegeben", sagte Wahlleiter Bruno Donaubauer. In fünf verschiedenen Räumen zählten jeweils fünf Wahlhelfer die Stimmen aus − in normalen Zeiten wären es jeweils zwei mehr gewesen. "Wir haben es auf das Minimum runtergefahren", so der Geschäftsleiter. Besonderer Schutz für die Wahlhelfer Zum Vergleich: Bei einer Wahl in normalen Zeiten wären statt 25 insgesamt mindestens 56 Helfer mit dem Auszählen beschäftigt gewesen. Zu den siebenköpfigen Gruppen in den fünf Briefwahlbezirken wären noch jeweils sieben Personen in den Urnenlokalen gekommen, die gestern aufgrund der Ausgangssperre geschlossen blieben. Noch am Rande bemerkt: Aufgrund des klaren Vorsprungs von Meier wäre es übrigens auch nicht auf die Stimme eines Röhrnbachers angekommen, der aufgrund der Corona-Krise im Zillertal festsitzt. Der Mann hatte sich unter der Woche beim Wahlleiter gemeldet und wegen der Briefwahl-Unterlagen nachgefragt. "Sie wurden an seine Heimatadresse versandt – ich gehe davon aus, dass er sie von seiner Verwandtschaft zugeschickt bekommen hat", sagt Donaubauer. "Er hat sich jedenfalls nicht mehr gemeldet."

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